Piano Diary / Michael Longton (1995)
"Piano Diary fing mit einer Übung meiner Selbsdisziplin an: um meine angeborene Trägheit zu überwinden, versuchte ich täglich ein - wenn auch noch so kleines - Fragment zu Papier bringen. Als diese Sammlung immer größer wurde beschloß ich ihr eine einfache aber genau festgelegte Struktur zu geben. Jeder musikalische Einfall mußte wiederholt verwendet werden, zuerst zwei Tage nach dem ersten Vorkommen, dann drei Tage danach, dann vier, dann fünf, u.s.w. Bei diesem Verfahren häufen sich die Einfälle, prallen und wirken aufeinander, doch gleichzeitig verblassen sie auch wieder und werden vergessen. Das Resultat ist daß es sich in dem Stück, trotz vieler Wiederholungen, mehr um das Vergessen als um Erinnerung handelt. Aber es ist auch das Werk eines ehemaligen Klavierspielers, voller Nostalgie für die Höhezeit des Klaviers, und immer auf der Suche nach Dingen die der Rettung wert sind."
- Michael Longton
Der kanadische Komponist Michael Longton lebt in Britisch Columbien, und ist Leiter der School of Music an der University of Victoria. Viele Jahre hat er hauptsächlich elektroakustische Musik geschrieben, aber konzentriert sich seit Mitte der achtziger Jahre auf Werke für Kammerensembles und für Klavier. Longtons Musik zeigt zwei sich scheinbar widersprechende Tendenzen: einerseits die Verwendung automatischer Verfahren, welche häufig ‘Markov chains’ und ‘finite state automata’ umfassen, andererseits einen non-linearen, frei assoziativen Ansatz zu Strukturen von großem Ausmaß.
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