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Strauss-Walzer / Michael Finnissy (1967-89)
 

    Die drei Strauss-Walzer («Wo die Zitronen blühn», «O schöner Mai» und «Geschichten aus dem Wiener Wald») waren ursprünglich Teil einer längeren Serie von 23 Gedichten/Fantasien, welche zum grössten Teil zwischen 1960 und 1968 entstanden sind.  Ich spielte damals Klavier-Begleitung bei Ballett Unterricht um meine Studien am Gymnasium und an der Musik-Hochschule zu finanzieren,  und in diesen Stücken spiegelt sich (in gewissem Maße) die ‘Ballett’-Tonsprache -- sowie (ausdrücklich) meine Begeisterung für die meisterhaften Tausig und Godowsky Transkriptionen von Strauss Werken.  Allerdings sind diese Fantasien keine einfachen ‘Transkriptionen’: die Originalsequenzen wurden in winzige Fragmente zerstückelt und diese dann in einer neuen Reihenfolge zusammengefügt,  ähnlich der Weise wie  Winkel und Perspektiven in der kubistischen und futuristischen Malerei neu angeordnet wurden.  Erkennbare Harmonie- und Melodiefragmente der Strauss Walzer werden in einer anderen Sequenz verwendet, ohne Angst vor der daraus folgenden tonalen Instabilität.  Meine Absicht ist es die Stimmung und den sinnesfreudigen Schwung eines Strauss Walzers heraufzubeschwören, keinesfalls eine Fälschung oder Imitation zu schaffen.  Seit ihrem Ursprung wurde eine neue Kopie dieser Walzer gemacht, und sie wurden nochmals den Musikern Jonathan Powell, Nic Hodges und Ben Morison gewidmet, welche die jeweiligen Erstaufführungen spielten.
    - Michael Finnissy

 
   Michael Finnissy kam 1946 in Tulse Hill, London, zur Welt.  Als Foundation Stipendiat besuchte er das Royal College of Music in London, studierte dort Komposition bei Bernard Stevens und Humphrey Searle, und Klavier bei Edwin Benbow und Ian Lake. Anschließend folgten Studien in Italien bei Roman Vlad.  Finnissy lehrte selbst, und war als Gastdozent oder ansässiger Musiker an vielen Fachhochschulen und Universitäten tätig.  Zur Zeit ist er Forschungsstipendiat an der University of Sussex, und lehrt Komposition dort, wie auch an der Royal Academy of Music, London.  Er gründete die Musik Abteilung der London School of Contemporary Dance, und hat als Komponist mit vielen britischen Tanzgruppen gearbeitet.  Bei diesem sehr produktiven Komponist vereint sich Wißbegierde über die vielen Ausdrucksarten der Musik - speziell der Volksmusik - mit einer Faszination für mathematische Strukturen.  Dieses Zusammenspiel von Ausdrücken spontaner, vorhaltloser Reaktion auf Musik und das musizieren, mit einem streng intellektuellen Verfahren erzeugt oft eine gefühlvolle Stimmung in seinen Werken die man als «fröhliche Melancholie» beschrieben hat.  Der Komponist war schon Schwerpunkt der Festwochen in Bath, Huddersfield und des Almeida Festivals, und seine Werke werden auf der ganzen Welt gespielt und ausgestrahlt.  Als Klaviersolist ist er besonders bekannt für seine Kompositionsaufträge und Aufführungen neuer britischer Werke; viele Komponisten haben Stücke für ihn geschrieben.  Ein CD Zyklus der Plattenfirma Metier wird zur Zeit bearbeitet, Folklore Platten und Kompositionen für Streichquartett wurden mit grossem kritischen Erfolg begrüßt, und weitere CDs sind geplant.  Im Oktober 1998 erschien eine Platte der NMC Firma mit Kammermusik von Finnissy, gespielt von der Gruppe Ixion unter der Leitung des Komponisten.

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